Doch trotz sinkender Geburtenrate wächst der Bedarf an Erzieher/innen (u.a. auf Grund der Rechtsanspüche aus Kindertagesstättenausbaugesetz). Die Diskussion um die Beitragsfreiheit der Plätze in einer Kindertagesstätte allein greift zu kurz. Wenn man nicht gleichzeitig dafür sorgt, dass es auch genügend gut ausgebildetes und motivertes Fachpersonal für den Betrieb dieser Einrichtungen zur Verfügung steht, ist das eine reine Luftnummer.
Die Realität ist schon heute eine andere. Die Träger der Krippen und Kitas haben schon jetzt oft Schwierigkeiten ihre Stellen zu besetzen. Perspektivisch fehlen bundesweit 40.000 Erzieher/innen.
Wenn der sozialerzieherische Bereich im Wettbewerb um Fachkräfte nicht auf der Strecke bleiben soll, muss schnell gehandelt werden. Das Berufsbild muss für jungle Nachwuchskräfte attraktiver werden, um zumindest eine Chancengleichheit herzustellen.
Ein erster Schritte, könnte die Einführung einer Ausbildungsvergüttung (vergleichbar der eines Verwaltungsangestellten) sein. Das Land Baden-Württemberg macht es vor. Das Kultusministerium hat sich gemeinsam mit dem Städte- und Gemeindetag, dem Landesjugendamt sowie den kirchlichen und freien Kindergartenträgerverbänden auf ein Modell einer engeren Verknüpfung von schulischen und praktischen Ausbildungsphasen sowie die Zahlung einer Vergütung geeinigt.
Es ist also nicht unbending eine Frage des Geldes, sondern des politischen Willens.
Ein weiterer, logischer Schritt wäre dann die leistungsgerechte Vergütung nach einer anspruchsvollen, 4-jährigen Ausbildung (vergleichbar eines Bachelorstudiums - wie z.B. in Skandinavien praktiziert). Hier sind insbesondere die kommalen Träger in der Pflicht ihrem Verband der kommunalen Arbeitgeber entsprechende Richtlinien bei den nächsten Tarifverhandlungen mit auf den Weg zu geben, bevor man wieder die Mitarbeitermotivation dem
allgemeinem "Sparzwang" opfert.