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MMW, Iko Chmielewski, Schulstr. 10, 26316 Varel, Tel. 04451/83560

An die

Redaktion

29.01.2010

Stellungnahme

Eindimensionales Spardenken und Konzeptlosigkeit beherrschen die Politik.

Da wird die Gemeindeschwesternstation wegen eines geringen Fehlbetrages bereitwillig geopfert, ohne den Schritt nach vorne in eine Optimierung der Angebotspalette zu wagen. Viel zu lange wird auf ein schlecht durchgerechnetes Entwicklungskonzept mit all seinen Folgekosten gesetzt, anstatt konkrete Maßnahmen für den Eigenbetrieb durchzurechnen. Die Innenstadtsanierung wird in die nächste kostenträchtige Planungsrunde geschickt, obwohl es eigentlich Keinen gibt, den die Vorplanung und Musterflächen wirklich überzeugt hat – Hauptsache wir bekommen Zuschüsse!

Und nun rät der Bürgermeister auch noch zum Verkauf der Schützenwiese um den Haushalt etwas zu entlasten, ohne den Verkaufsabsichten mit einer wirklich logischen und haltbaren Theorie zu unterfüttern. Da passt es, dass die Stadt z. Z. Angebote für ein Einzelhandelsentwicklungskonzept einholt. Welchen Nutzen sollte ein solches Gutachten haben, wenn parallel schon darauf gedrängt wird die Schützenwiese zu verkaufen um dort, direkt vor der Innenstadt, ein alternatives und attraktives Einkaufszentrum mit breiter Angebotspalette entstehen zu lassen? Die Antworten liegen doch klar auf der Hand – ein solches Einkaufzentrum zieht noch mehr Nachfrage aus der Fußgängerzone, die Baumaßnahmen an der Pflasterung würde den Trend verstärken und so zum Totengräber vieler kleiner Geschäfte. Die Sanierungsmaßnahme würde zu einer großen Fehlinvestition.

Zum anderen ist es natürlich eine Milchmädchenrechnung, wenn man die Verkaufserlöse als konstruktiven Beitrag zur Haushaltskonsolidierung deklariert. Kann sich ein Mittelzentrum wirklich erlauben auf eine innenstadtnahe Aktionsfläche (für Feste, Märkte, Aktionen, Zusatzparkplätze usw.) zu verzichten? Der Ankauf und die Erschließung einer neuen Marktfläche (verfestigten Untergrund und Stromanschlüssen usw.) würden diese Einnahmen aufzehren, wenn es denn überhaupt eine Fläche gibt, die eine entsprechende Magnetfunktion für die Vareler Innenstadt übernehmen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Iko Chmielewski                       eine Seite zurück

Siehe auch :

Hintergrund vom 24.11.2006

Soll die Schützenwiese aufgegeben werden?

Die „Salamitaktik" in der Diskussion um die Verlegung des Kramermarktes (erst den Antrag des Schaustellervereins in den Herbst zu verweisen, um dann nach Monaten festzustellen, dass man zunächst ein Konzept brauch, das frühestens 2008 fertig gestellt werden „könnte") kommt nicht von ungefähr. Man muss sich fragen, ob man so mit Anträgen umgehen sollte - doch der Bürgermeister offenbart mit seiner Stellungnahme den wahren Hintergrund. Man ist z.Z. nicht daran interessiert, die Schützenwiese durch zusätzliche Veranstaltungen als Festplatz wieder ins Bewusstsein zurück zu holen. Zu verlockend ist der Gedanke die Schützenwiese als Erweiterungsfläche für Famila gewinnbringend zu veräußern. Eine Überlegung die durchaus erlaubt ist, aber in ihren Auswirkungen nur schwer einschätzbar ist. Sicherlich ließe sich aus der Diskrepanz zwischen dem Verkaufserlös dieser „innenstadtnahen Gewerbefläche" und dem Erwerb von Flächen in der Randlage auf dem ehemaligen Kasernengelände ein netter Gewinn erzielen. Es bleibt jedoch zu prüfen, ob die Erschließung (Stromkästen, Verfestigung des Geländes, Straßen, Beleuchtung, usw.) eines neuen Festplatzes der Stadt nicht teuer zu stehen kommt, wenn schon die Instandsetzung (Reparatur und Verfestigung) der alten Schützenwiese von der Verwaltung mit rund 150.000,- Euro veranschlagt wird.

Doch viel wichtiger als die finanziellen Auswirkungen sind andere Fragen.

Bisher war die Werbegemeinschaft und die Stadtmarketing GmbH immer daran interessiert die Innenstadt durch Feste zu beleben. Welche Wirkung hätte die Verlegung der Märkte in den Randbereich der Stadt auf den Einzelhandel? Würde eine großflächige Erweiterung von Famila nicht unweigerlich zu einem weiteren Kaufkraftabfluss aus der Innenstadt führen? Würden die Märkte, abseits der Hauptverkehrswege angenommen? Welches Entwicklungspotenzial würden wir für immer verspielen, wenn die Stadt keine innenstadtnahe Aktionsfläche für Interimsparkplätze, Messen usw. vorhielte? Fragen, die von den entsprechenden Interessengruppen (Werbegemeinschaft, Schaustellerverband, Stadtmarketing, usw.) lieber schon mal vorsorglich geprüft werden sollten.

Iko Chmielewski 24.11.2006     eine Seite zurück


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